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 Orte
 
Auf dieser Seite findet Ihr einige Bilder und Tourenbeschreibungen von ziemlich schönen Fleckchen auf dieser Erde, u.a. von Berchtesgaden und insbesondere in und um Ramsau oder der Nordseeinsel Spiekeroog.
 
 
Berchtesgaden-Jennerbahn Applet
Ein selbstgeschriebenes Java-Applet, welches fünf Bilder von der Webcam der Jennerbahn vom Gipfel des ca. 2000 Meter hohen Berges Jenner im Nationalpark Berchtesgaden anzeigt.
Die Bilder zeigen in Richtung des Hohen Bretts bzw. des Hohen Gölls und zeigen Ansichten zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten.
 
 
 Wandertips im Berchtesgadener Land
 
Die Berchtesgadener Alpen zählen für mich zu den reizvollsten Landschaften der Alpen überhaupt. Wenn schon ein Weitgereister wie Alexander von Humboldt ins Schwärmen geriet, muß ja was dran sein - schließlich ist es der einzige deutsche Nationalpark in den Alpen.

Und schön ist es hier trotz des starken Tourismus, jenseits der Trampelpfade und den Busladungen die sich nicht nur über den Königsee, das Kehlsteinhaus sondern inzwischen leider auch über den Watzmann, ergießen.
Es bleibt nur zu hoffen, daß die stillen wunderschönen Ecken des Berchtesgadener Landes, wie die Reiteralpe, der Untersberg und das Lattengebirge, nicht auch bald touristisch so erschlossen sein werden, daß es für die Busladungen interessant wird, hier zu halten.

Diese Touren habe ich allesamt selbst absolviert. Die Gehzeiten sind natürlich vom individuellen Lauftempo abhängig, teilweise habe ich mich bemüht Mittelwerte anzugeben - den Aufstieg zur Mordaualm bspw. kann man ohne Pause auch problemlos in einer dreiviertel Stunde schaffen - offiziell werden allerdings 1,5 Stunden veranschlagt.
Die Hinweise bezüglich Gewitter und Nebel gelten nicht nur für die Reiteralpe, sondern auch für den Untersberg und das Lattengebirge. Klar, ein Gewitter in den Bergen ist immer und überall gefährlich - aber Nebel kann in Landschaften wie der Untersberghochfläche oder der Reiteralpe nicht nur unangenehm, sondern im schlimmsten Fall tödlich werden.
Die Tatsache, daß im Jahr 2000 bis zum Monat September alleine im Hochkaltermassiv fast ein halbes Dutzend Menschen umgekommen sind, ist traurig genug. Die von mir hier vorgestellten Massive sind nicht so hoch wie das Hochkaltermassiv, und werden daher gelegentlich ziemlich unterschätzt...

Am Ende eines jeden Abschnitts gibt es weitere Informationen zu den Touren, wie Telefonnummern der Hütten und Busverbindungen, des regionalen ÖPNV Anbieters RVO (Regional Verkehr Oberbayern).

Im übrigen weise ich auf die Verhaltensmaßregeln für die Berge am Ende der Seite hin, sie sind den Hinweisen der Bergwacht nachempfunden und können, so glaube ich, von Zeitgenossen mit gesundem Menschenverstand auch nachvollzogen werden..(hoffe ich wenigstens...)

Schwarzbachwacht - Neue Traunsteiner Hütte - Schrecksattel
Blaueishütte
Untersberg - Stöhrweg
Über den Untersberg
Durch das Lattengebirge
Verhalten im Gebirge
 
 
 Schwarzbachwacht - Neue Traunsteiner Hütte - Schrecksattel
 
Der Gebirgsstock der Reiter Alpe (auch Reiteralm) schließt den Nationalpark Berchtesgaden nach Westen hin ab. Wenige Meter vom Zielpunkt der Wanderung, der Neuen Traunsteiner Hütte (die Hütte zu nennen ein ziemlicher Witz ist), liegt die österreichische Grenze.

Die Berge der Reiteralm werden auch oft als "Ramsauer Dolomiten" bezeichnet, wer einmal die kleine aber sehr schöne Wanderung durch das Klausbachtal in Richtung Hirschbichlpaß unternommen hat, der wird verstehen, warum.

Auch wenn es müßig sein mag: aber, diese Tour sollte nur unter gewissen Bedingungen unternommen werden.
Wenn es regnet oder geregnet hat, so kann der Aufstieg über den Wachterlsteig - besonders im Herbst - sehr unangenehm sein - insbesondere deshalb, weil im Wachterlsteig viele Stufen eingeschlagen sind. Und wenn diese mit glitschigem feuchten Laub bedeckt sind, ist das unangenehm und gefährlich. Auch bei Gewitter ist die Hochfläche auf der Reiteralm nicht gerade ungefährlich.

Niemals sollte man aber diese Tour unternehmen, wenn es neblig ist oder es neblig werden könnte - denn der Weg vom Wachterlsteig über die Saugasse zur Neuen Traunsteiner Hütte ist schon bei normalem Wetter teilweise nur schwer zu finden. Ein Kompaß ist sowieso eigentlich bei Bergtouren ein Muß, bei dieser Tour allemal.
Neue

Wir beginnen (möglichst früh morgens) an der Schwarzbachwacht, die man über die Deutsche Alpenstraße von Ramsau aus erreichen kann. Von hier geht es in den Wald, zunächst recht eben (Alpenvereinsweg 470), bis zum Einsteig in den Wachterlsteig. Nun geht es steil über die glatten Felsbrocken und Holzstiege hinauf bis auf den Sattel am Wachterlsteig auf 1440 Meter, also von der Schwarzbachwacht ca. 550 Meter Höhenunterschied.

Wer nun einen grandiosen Ausblick erwartet, wird enttäuscht sein: die hügelige unwirtliche Felswildnis ist unübersichtlich und es empfiehlt sich sehr auf den Weg zu achten (rote Punkte an Bäumen).

Vorbei an einer verfallenen Diensthütte geht es über kraterartige Kessel auf engen, teilweise felsigen von Zirbenbeständen gesäumten Wegen durch die Saugasse zur Neuen Traunsteiner Hütte. Hier bietet sich ein schöner Ausblick auf den südlichen Teil der Reiteralpe. Wer mag oder das Auto an der Schwarzbachwacht stehen hat, kann zurück zum Wachterlsteig absteigen.

Ansonsten gibt es zwei mögliche alternative Abstiegsmöglichkeiten: zum Einen der Böslsteig, der Weg zweigt bei der Alten Traunsteiner Hütte nach Osten ab. Der Böslsteig ist allerdings nur Etwas für Schwindelfreie - oder wie es in den Bergen oft heißt "Geübte"..:-)

Die andere Möglichkeit bietet der Abstieg über den Schrecksattel nach Oberjettenberg. Dazu biegen wir hinter der Neuen Traunsteiner Hütte nach Norden über einen breiten Versorgungsweg ab. Dieses Gebiet ist Truppenübungsgelände der Bundeswehr (die auch von Unterjettenberg aus eine Seilbahn am Wartsteinkopf unterhält) und wird bisweilen für Schießübungen gesperrt. Wahrscheinlicher ist es aber, daß man einige Gebirgsjäger bei Kletterübungen im Fels antrifft.

Nach etwa einer 3/4 Stunde kommen wir zum Schrecksattel - hier eröffnet sich ein wunderschöner Ausblick in die Chiemgauer Alpen. Im eigentlichen Schrecksattel geht es zunächst fast senkrecht, aber auf gesicherten Steigen hinab. Nach einer knappen halben Stunde erreichen wir die Baumgrenze und der Weg führt uns in ca. 2 Stunden ins Tal nach Unterjettenberg. Vorbei am Bundeswehrstandort gehen wir dann bis zur Straße nach Oberjettenberg noch einmal eine halbe Stunde.
Von dort im Sommer den Bus nach der Schwarzbachwacht und nach der Ramsau nehmen (aber Vorsicht, der letzte Bus fährt am Nachmittag - ca. 16 - 17 Uhr).
 
 Weitere Informationen
Ausgangspunkt: Schwarzbachwacht an der Bundestraße 305 von Ramsau nach Schneizlreuth,
RVO-Buslinie 9530 Berchtesgaden - Bad Reichenhall
Höhenunterschied:
insgesamt ca. 700 Meter
Gehzeit:
Je nach Weg und Verfassung, die vorgestellte Tour ca. 6 1/2 bis 8 Stunden.
Über die Hütte:
Neue Traunsteiner Hütte, Tel.: +49 (0)8651 / 1752, DAV Traunstein,
bewirtschaftet von April bis Mitte Oktober
 
 
 
 Blaueishütte
 
Von Ramsau aus geht es vom Parkplatz Pfeiffenmacherbrücke aus zunächst auf breitem Forstweg hinauf bis nach etwa 500 Metern der Weg nach rechts in den dichten Wald abzweigt.
Von hier aus wird es jetzt sehr steil und nach ca. einer Stunde kommen wir wieder auf einen breiten Forst- bzw. Versorgungsweg. Dies ist der Weg, der vom Zauberwald, also entweder vom Parkplatz Seeklause oder vom Holzlagerplatz hinauf führen - für den Abstieg wär dies eine Alternative, die man sich schon mal einprägen sollte.

Wir folgen dem Forstweg weiter bergauf und nach einer Weile erreichen wir die Schärtenalm auf 1359 Metern. Von hier bietet sich ein famoser Ausblick auf Ramsau, Lattengebirge und die Reiter Alpe.
Von der Schärtenalm geht es südwestlich fast eben weiter in die Steinbergflanke, wo rechterhand von uns steil die Felsen nach Hintersee abstürzen. Nach einer Viertelstunde etwa erreichen wir den Einsteig zur Blaueishütte, in steilen Kehren geht es über die Felsen hinauf auf die 1680 Meter hoch gelegene Blaueishütte.

Vor uns liegt das gewaltige Massiv des Hochkalter mit dem Blaueis, dem nördlichsten Gletscher der Alpen.
Wer noch fit ist, schwindelfrei und "geübt" kann dann linkerhand noch in Richtung Schärtenspitze aufsteigen und eventuell in Richtung Hochalm traversieren.
 
Blaueishütte
 
 Weitere Informationen
Ausgangspunkt:
In Ramsau entweder 200 Meter hinter dem Oberwirt nach links über die Ramsauer Ache auf den Parkplatz Pfeiffenmacherbrücke oder im Zauberwald einen der o.g. Parkplätze.
RVO-Bus 9546 Berchtesgaden - Hintersee
Höhenunterschied:
Ramsau 670 Meter, Blaueishütte 1680 Meter
Gehzeit:
Ramsau - Blaueishütte ca. 2,5 bis 3 Stunden
Über die Hütte
Blaueishütte, Tel.: +49 (0)8657 / 271 od. 546, AV Berchtesgaden,
bewirtschaftet von Mitte Mai bis Mitte Oktober
 
 
 
 Untersberg - Stöhrweg
 
Stöhrhaus
 
Diese Tour auf den sagenumwobenen Untersberg und das Störhaus startet in Hintergern. Beim Parkplatz Theresienklause, bzw. der Bushaltestelle Hintergern geht es los, zunächst über kleine Wege und Straßen an den Waldrand bis zum Nußhof.

Von dort geht es durch den Wald etwas steiler hinauf, bis wir unterhalb der Rauhen Köpfe auf den Stöhrweg treffen, der von Aschau kommt.
Bald kommen wir aus dem Wald heraus, vor uns die Abstürze des Berchtesgadener Hochthrons. Wir gehen weiter auf recht ebenem Weg unterhalb der Almbachwand.
Dann kommen wir zum Leiterl, nun geht es in steilen Serpentinen weiter aufwärts, bis wir am Scheitel ankommen. Hier treffen die Wege von Hintergern/Aschau und Winkl/Hallthurm zusammen.

Bis zum Stöhrhaus (1894 Meter) dauert es noch ca. eine 3/4 Stunde, von dort aus ist der Berchtesgadener Hochthron (1972 Meter) in Kürze zu erreichen, der einen herrlichen Blick bietet von den Seen des Salzburger Landes im Osten über Gebirgsstöcke wie Dachstein und Großglockner bis zu den Allgäuer Alpen und der Zugspitze ganz im Westen.

Von hier aus bietet sich die Überquerung der Hochfläche in Richtung Osten an (Toni-Lenz Hütte oder Untersbergbahn) oder der Abstieg über den Anstiegsweg oder einen Abstieg in Richtung Winkl/Hallthurm. Alternativ kann man auch über den Scheibenkaser unterhalb des Berchtesgadener Hochthrons absteigen, dann weiter Richtung Ettenberg und Almbachklamm oder nach Hintergern zurück.

Bei dieser Route (wie auch bei der Überquerung der Hochfläche) gilt: früh losgehen, denn alleine dieser Abstieg dauert auch noch einmal bis hinab zur Kugelmühle 4 - 5 Stunden.
 
 Weitere Informationen
Ausgangspunkt:
Hintergern, Parkplatz Theresienklause bzw. Bushaltestelle Hintergern (RVO-Buslinie 9537)
Höhenunterschied:
Hintergern ca. 700 Meter, Stöhrhaus 1894 Meter
Gehzeiten:
Hintergern - Leiterl - Stöhrhaus ca. 3 Stunden, Abstieg ca. 2 Stunden,
Abstieg über Scheibenkaser, Ettenberg und Almbachklamm ca. 4-5 Stunden
Über die Hütte
Stöhrhaus, Tel.: +49 (0)8652 / 7233, AVS Berchtesgaden,
bewirtschaftet von Anfang Juni bis Ende September
 
 
 
 Über den Untersberg
 
Eine grandiose Tagestour ist auch die Überquerung des Untersberges. Allerdings sollte man rechtzeitig losgehen und die Tour einigermaßen ordentlich geplant haben.
Es stellt sich z.B. die Frage, wo man startet und in welche Richtung man die Tour macht. Außerdem : wie erreichen wir den Startpunkt vom Zielpunkt ?

Zur ersten Frage: mein Tip lautet von Westen nach Osten den Untersberg zu überqueren, und zwar aus folgendem Grund: der Aufstieg von Hintergern (wie oben beschrieben) ist kürzer, als der Aufstieg von Osten zur Toni-Lenz Hütte - und wenn man die Hochfläche des Untersbergs überquert, kann es schon nicht ganz unwichtig sein, wann und wo man startet. Denn diese Hochfläche bietet weder Schatten noch Wasser - also genügend Getränke mitnehmen und möglichst nicht in der Mittagszeit eines warmes oder gar heißen Tages den Weg zwischen Stöhrhaus und Mittagsscharte antreten.

Zur zweiten Frage gibts unten wieder Tips zur Benutzung von RVO-Bussen, ansonsten gilt der alte Wanderertip: anreisen mit zwei Autos, das erste Auto am Zielpunkt parken und mit dem anderen Auto zum Startpunkt fahren.

Wir beginnen die Tour im Bischofswiesener Ortsteil Winkl, genauer gesagt in Winkl-Siedlung. Von dort steigen wir auf und erreichen nach einer Weile den Waldrand, hier geht es nun teilweise mäßig steil hinauf, bis wir unterhalb des Nierntalkopfes ankommen. Jetzt geht es rechts weiter in steilen Serpentinen über den Reisenkaser, bis wir den Elisabethenkaser erreichen, von dort weiter bis zum Scheitel des "Leiterl", hier trifft dieser Aufstieg mit dem von Hintergern und Aschau zusammen (siehe oben).

Nach einer weiteren knappen halben Stunde, sind wir am Stöhrhaus, wo wir eine kleine Rast einlegen können. Nur wenige Minuten vom Stöhrhaus entfernt, liegt der Gipfel des Berchtesgadener Hochthrons (1972 m), von welchem sich ein fantastischer Blick auf die umliegende Bergwelt (siehe oben) bietet.

Etwas unterhalb des Berchtesgadener Hochthrons, führt der Weg in Richtung Mittagsscharte vorbei. Für diesen Weg sollte man mindestens zwei gute Stunden einplanen, gutes Kartenwerk mitführen und stets sehr achtsam auf die Markierung mit den roten Punkten achten.

Der Steig ist teilweise ziemlich unübersichtlich, führt in ständigem steinigem Auf und Ab durch Latschenhaine und die für die Untersberghochfläche so typischen Felsgruben.

Die Mittagsscharte ist gut zu erkennen: vor uns liegt der Große Heubergkopf, von welchem sich der Weg von der Seilbahn am Geiereck in die Mittagsscharte herunterschlängelt. Wir halten uns rechts und finden nach einer Weile am südlichen Rand der Mittagsscharte den Einstieg in den Thomas-Eder Steig.

Dieser Steig ist sehr beeindruckend und ein wenig schwindelfrei sollte man schon sein: er besteht überwiegend aus kleinen Treppen, die teilweise tunnelartig in den Berg geschlagen sind. Angelegt wurde er vom Verein für Höhlenkunde aus Schellenberg in den Jahren 1934 und 1935.

Am unteren Ende des Steigs angekommen, führt uns der Weg über eine Felsnase in östlicher Richtung weiter, ein Stückchen über uns, entdecken wir den Einstieg zur berühmten Schellenberger Eishöhle.
Nach weiteren 300 Meter führt uns der Weg abermals östlich um einen Felsvorsprung und wir sehen bereits unter uns die Toni-Lenz Hütte am Hang liegen.

Hier können wir erneut eine Pause einlegen und anschließend nach Markt Schellenberg absteigen. (von dort besteht die Möglichkeit zur Rückfahrt nach Berchtesgaden mit dem RVO-Bus 9540 (Linie Berchtesgaden - Salzburg))
 
 Weitere Informationen
Ausgangspunkt:
Hintergern, Parkplatz Theresienklause bzw. Bushaltestelle Hintergern (RVO-Buslinie 9537)
oder
Bischofswiesen Winkl-Siedlung (gleichnamige Bushaltestelle) RVO Bus 9541 nach Bad Reichenhall
Höhenunterschied:
Hintergern ca. 700 Meter oder Bischofwiesen Winkl ca 640 Meter, Stöhrhaus 1894 Meter, Toni-Lenz Hütte 1570 Meter
Gehzeiten:
Hintergern - Leiterl - Stöhrhaus ca. 2,5 Stunden,
Bischofwiesen-Winkl - Stöhrhaus ca. 2,5 Stunden
Stöhrhaus - Mittagsscharte ca. 2 - 2,5 Stunden
Mittagsscharte - Toni-Lenz Hütte ca. 1 - 1,5 Stunden
Toni-Lenz Hütte - Markt Schellenberg ca. 2 Stunden
Über die Hütten
Stöhrhaus: Tel.: +49 (0)8652 / 7233, AVS Berchtesgaden,
bewirtschaftet von Anfang Juni bis Ende September
Toni-Lenz Hütte: Tel.: +49 (0)161 / 1815987, Verein für Höhlenkunde Schellenberg,
bewirtschaftet von Pfingsten bis Mitte Oktober
 
 
 
 Durch das Lattengebirge
 
Diese Tour führt uns von der Ramsau im Berchtesgadener Land nordwärts zum Predigtstuhl über Bad Reichenhall. Man kann die Tour natürlich auch umgekehrt laufen, aber wenn ich die Wahl habe, zwischen einem ersparten Abstieg oder einem ersparten Aufstieg, bevorzuge ich den ersparten Abstieg.

Für mich gehört diese Tour - gerade im Herbst - zu den schönsten Touren in dieser Gegend.

Wir starten am Aufstieg zur Mordaualm nördlich abzweigend von der Deutschen Alpenstraße oberhalb von Ramsau. Nach ca einer 3/4 Stunde erreichen wir die reizvoll gelegene Mordaualm und können uns mit einer frischen Milch stärken.

Kurz hinter der Mordaualm zweigt der Weg zum Predigtstuhl links hinauf in den Wald ab. In einer sehr reizvollen Landschaft geht es jetzt unterhalb des Lattengebirgekamms weiter auf fast ebenem Weg. Überhalb der Mitterkaseralm geht der Weg dann für ein paar hundert Meter steil hinauf, bis wir an einer Scharte mit einer Bergwachthütte und einem "improvisierten" Hubschrauberlandeplatz ankommen. Von dort geht es erneut eine Weile recht steil hinauf, bis es dann fast wieder eben weitergeht, durch mit Latschen bewachsene Felswege.

Plötzlich erreichen wir den Kamm, nördlich des Törlkopfes, unter uns ein schöner Ausblick in Richtung Untersberg, Bischofswiesen und Aschau. Linkerhand geht der Weg weiter in Richtung Karkopf.
Nach einer weiteren knappen halben Stunde, sind wir auf dem Karkopf und können den Ausblick auch in Richtung Bad Reichenhall und Freilassing / Salzburg genießen, sowie Dreisesselberg und Rotofentürme, linkerhand sehen wir den Hochschlegel.

Kurz hinter dem Karkopf halten wir uns links und erklimmen den Hochschlegel. Hier hat die Zivilisation uns wieder, mitsamt einem Skilift und der in der nächsten Felsscharte liegenden Hütte "Schlegelmulde". Von der Schlegelmulde erreichen wir dann, uns weiter links haltend in wenigen Minuten die Bergstation der Predigtstuhlbahn (letzte Talfahrt ca. 16 Uhr).
 
 Weitere Informationen
Ausgangspunkt:
Ramsau, Deutsche Alpenstraße (RVO-Buslinie 95)
Höhenunterschied:
Ramsau ca. 850 Meter, Mordaualm ca. 1200 Meter, die Lattengebirgsgipfel liegen alle rund um 1700 bis 1800 Meter
Gehzeiten:
Alpenstraße - Mordaualm 3/4 - 1,5 Stunden
Mordaualm - Predigtstuhlbahn Bergstation ca. 3 Stunden
Über die Hütten
 
 
 
 Verhalten im Gebirge
  Ausrüstung  
In alle Rucksäcke paßt noch eine Regenjacke. Ansonsten gilt: schichtenweise einkleiden, damit für alle möglichen Fälle vorgesorgt ist. Wetterstürze in den Bergen können sehr rasch kommen und ziemlich unangenehm werden. Daher: aufmerksam die Wetterberichte verfolgen und die Touren entsprechend planen, also auch Alternativen entwickeln.

Feste Schuhe sind eigentlich auch eine Selbstverständlichkeit: Profilsohle und hoher Schaft (schützt auch gegen müdigkeitsbedingtes Umknicken). Nehmt ausreichend Proviant mit: Wasserflasche, Schokolade und Bananen sind immer gut - aber schleppt nun auch nicht Tonnen an Proviant mit, sondern lasst lieber auch mal ein paar Euro auf den Hütten.

Sorgt dafür, daß Ihr einen Kompaß dabei habt, eine Taschenlampe (plus Ersatzbatterien) und Pflaster sind auch sehr nützlich. Auch ein aufgeladenes Mobiltelefon ist sehr sinnvoll, dann braucht Ihr im Notfall nur noch beten, dass Ihr oben tatsächlich ein Netz bekommt ...

  Ratschläge und Informationen  
Wenn Ihr Eure Pension verlasst, und Eure WirtIn fragt nicht von selbst, wohin es gehen soll: sagt selbst, was Ihr vorhabt. Falls Ihr verunglücken solltet und Ihr Euch selbst nicht mehr helfen könnt, ist die Wirtin die erste Person, welche die Rettungstrupps befragen werden.

Hört auch auf Ratschläge und Tips von allen bergerfahrenen Leuten und Einheimischen und bitte weicht von Euren mitgeteilten Plänen nicht ab - denn, auch wenn es gruselig klingt - aber wenn Ihr nicht von den mitgeteilten Wegen abweicht, ist die Chance größer, daß die Suchtrupps Euch im Notfall finden. Im Übrigen wissen Einheimische auch meist aktuelle Informationen, die Euer Tourenbuch Euch nicht geben kann, z.B. über geschlossene Hütten, gesperrte Wege oder kürzliche niedergegangene Bergstürze.

Und schätzt Euch und Euer Können und Leistungsvermögen bitte einigermaßen realistisch ein: es zeugt nicht von "Schneid" unbedingt zum Gipfel kommen zu müssen, sondern eher schon, wenn man es schafft auch hundert Meter vor dem Gipfel umzudrehen, wenn es denn sein muß. Ihr gefährdet nicht nur Euch, sondern auch dienjenigen, die Euch aus der Gefahr wieder herausholen müssen. Es sind schon mehr als nur ein Bergwachtangehöriger bei der Rettung von sich selbst maßlos überschätzenden großen Bergfexn umgekommen.

Wenn man sich mit Sherpas beschäftigt, die oft zu den wenigen Überlebenden von großen Expeditionen gehören, dann wird man feststellen, daß sie immer eine gehörige Portion Demut vor der Natur besaßen und tiefer Respekt vor den steinernen Riesen sie geprägt hat.
Das sollte auch Euer Grundsatz in den Bergen sein, und dazu eine realistische Einschätzung der eigenen Leistungsfähigkeit - dann wird es bestimmt eine schöne und erholsame Bergtour.
  Natur- und Umweltschutz  
Verlasst nicht die Wege in den Bergen, Abkürzungen zerstören die Natur und können Euch leicht in Gefahr bringen. Nicht nur, daß andere sich auch an den Blumen und Pflanzen am Wegesrand freuen möchten, es ist auch verboten Enzian, Edelweiss und Co. zu pflücken - also lasst sie bitte stehen und leben !!

"Echte Wanderer" ballern sich auf den Hütten reichlich Herrengedecke in die Rübe und gröhlen Lieder, die an den Felswänden wiederhallen .. OK, Lärm in den Bergen stört vor allem die Tierwelt, also bitte unterlassen !!! Und ein Radlermaß an heißen Tagen ist schon in Ordnung, aber trotzdem bitte Vorsicht mit Alkohol in den Bergen - auch wenn Ihr meint, daß Ihr schon einiges vertragt - mag ja sein, aber ein ausgesetzter Bergsteig unter Anstrengung begangen ist schon was anderes als Euer IKEA Sofa.

Abfall loswerden ist prima, aber macht das mal bitte im Tal und kommt nicht auf die Idee, Euren Rucksack ausgerechnet auf der Terrasse einer Berghütte aufzuräumen - denn die Hütten müssen dann ihrerseits und vor allem auf ihre Kosten den Müll entsorgen..(P.S.: man darf auch mal ein wenig Abfall von anderen, schwächelnden Zeitgenossen, mitnehmen, die es nicht mehr schaffen, ihren Dreck mit ins Tal zu nehmen..)